Bronze bei den Nordostdeutschen Meisterschaften für Leonare

Ein erfolgreicher Sonntag!

Sonntag morgen um 6:00 Uhr war Abfahrt zur Nordostdeutschen Einzelmeisterschaften der U15 nach Greifswald. Den Schlaf unterbrochen haben Tim Huarac, Leonore Birkenhagen, ihr Papa Henning und ich (Jörg) als Trainer.
Wir sind mit dem Auto gut durchgekommen und waren pünktlich zum Wiegen um 9:00 Uhr da. Tim war vormittags dran, wie alle männlichen Starter. Die Mädchen waren dann nachmittags dran. So hatte Leonore noch Zeit bis 13:00 Uhr zum Wiegen.

Die Meisterschaften waren sehr gut organisiert und technisch auf dem neuesten Stand ausgestattet. Auf großen Monitoren wurden die nächsten 8 Kämpfe auf allen Matten angezeigt. Tolle Sache!
Gekämpft wurde auf 4 Matten.
Wir haben uns auf der Zuschauertribüne ein Plätzchen gesucht und dann war ein Kaffee angesagt. Natürlich nur für die Großen. 🙂

(Foto v.l.n.r. Jörg Dommel, Tim, Leonore, Henry Ballaschk / Landestrainer)

Tim hatte sich in der Gewichtsklasse +66 kg qualifiziert. Nach einer intensiven Erwärmung war er für den Wettkampf vorbereitet. In seinem ersten Kampf traf er auf Ian Lahn vom PSV Frankfurt/O, der später den 2.Platz belegte. Selbstbewusst hat Tim den wesentlich schwereren Gegner angegriffen. Leider griff er im Vorwärtsgang an und ist dadurch auf den Uchi-mata von Ian raufgelaufen. Damit lag Tim mit Waza-ari hinten. Das war aber noch nicht alles, denn Ian hat mit einem sehr guten Übergang Stand-Boden Tim in die Kesa-gatame genommen. Tim hat sich mit eisernem Willen aus der Festhalte befreit. Starke Leistung!
Tim hatte die Aufgabe seinen Griff durchzusetzen und damit den Gegner zu kontrollieren. Das hat er auch einige Zeit durchgesetzt und ist dann auf den Partner zugegangen. Das hat dieser sofort ausgenutzt und mit einem Ippon-seoi-nage eindreht. Das war der zweite Waza-ari und damit die Niederlage für Tim.
Der erste Gegner in der Trostrunde war Lucas Wright vom Ersten Berliner Judo Club. Tim konnte den ersten Angriff abwehren und hat ihn am Boden sofort kontrolliert. Sehr systematisch hat er zuerst seinen Partner am Boden fixiert und einen Hebel (Juji-gatame) angesetzt, den Arm richtig an seinem Oberkörper fixiert und dann den Arm gestreckt. Es fehlte leider nur der Einsatz der Hüfte zum finalen Hebel. Es kostete mich als Trainer viel Kraft nicht während des Kampfes zu coauchen. Leider hat Tim den Hebel nicht zum Erfolg gebracht und sein Gegner konnte sich herausdrehen. Der Bodenkampf war noch nicht beendet und Tim schnappte sich den Arm ein zweites Mal und führte dann den Hebel zum Erfolg. Der Trainer ist sehr stolz auf Tim! 🙂

Im zweiten Kampf in der Trostrunde kämpfte Tim gegen Richard Martin von der SG Medizin Bansin. Er eröffnete den Kampf wie abgesprochen – zuerst den Griff sichern und dann in der eigenen Rückwärtsbewegung den Kampf aufbauen. Sein Gegner Richard setzte in dem Moment einen sehr guten Hiza-guruma an und warf Tim auf Ippon. Man muss neidlos eingestehen, dass es ein sauberer Hiza-guruma war, und Richard hat damit den Kampf zu Recht gewonnen. Damit war für Tim der Wettkampf beendet.

Leonore hatte Ihren ersten Kampf mit der Waage. Sie war in der Woche vor dem Wettkampf so aufgeregt, dass sie nicht so viel aß wie sonst. Sie hat sich bis 44 kg qualifiziert und hatte aber unter 40 kg, der nächstniedrigeren Gewichtsklasse. Ich musste lernen, dass man dann nicht bis 44 kg aus Jugendschutz starten darf. Eine Gewichtsklasse tiefer zu kämpfen war auch nicht möglich. Leonore hatte 400g unter 40kg und so war die Lösung ein halber Liter Wasser. So hat Leonore etwas unüblich den Kampf gegen die Waage gewonnen.

Im ersten Kampf kämpfte sie gegen Mia Maneck vom JC Bad Belzig. Leonore kämpfte hart um Ihren Griff. Ihre Gegnerin konnte aber Ihren Griff am Kragen besser durchsetzen und griff sofort an. Damit war Leonore stark unter Druck gesetzt und konnte sich nur schwer erwehren. Nach der nächsten Unterbrechung gelang es Leonore besser den Griff ihrer Gegnerin zu verhindern. Diese griff trotzdem an und fiel durch ihren eigenen Schwung auf den Rücken. Leider war von Leonore keine Führung des Wurfes zusehen und deshalb gab auch keine Wertung für sie. Mia hat dann stark ihren Griff durchgesetzt und Leonore mit Ippon geworfen. Damit war Leonore in der Trostrunde.
Da in dieser Gewichtsklasse nur 5 Teilnehmerinnen im KO-System gekämpft haben, war der erste Kampf in der Trostrunde, der Kampf um Bronze. Sie kämpfte gegen Leni Kistenmacher vom AC Berlin. Sehr bewusst lies Leonore sich nicht einfach greifen und setzte ihre Faßart durch. Mit einer Angriffsfolge von O-uch-gari und Ko-uchi-gari brachte sie ihre Gegnerin aus dem Gleichgewicht und lud sie mit Koshi-guruma auf ihre Hüfte. Es fehlte nur ein Niederwurf zum Ippon. Henning und  ich wollten schon jubeln – war aber nichts!
Wieder ließ Leonore den Griff von ihrer Gegnerin nicht zu, bis diese die Geduld verlor und auf Leonore losstürmte. Diese Bewegung nutzte Leonore aus und wirft mit Koshi-guruma einen Ippon. Damit hat sie sich die Bronze-Medaille erkämpft. Nach dem Kampf erzählte Leonore: „Bei den Berliner Meisterschaften war ich noch sehr hippelich und habe gegen Mia verloren, aber heute wollte ich unbedingt gegen sie gewinnen.“

Es war für uns ein alle ein erfolgreicher Tag und wir sind zufrieden nach Hause gefahren.
(Autor: Jörg Dommel / Fotos priv.)

Wir gratulieren beiden Kämpfer*Innen zu diesem Wettkampf und Leonore zur gewonnenen Bronzemedaille.

Das sollte dem einen oder anderen Ansporn geben sich auch wieder mehr am Wettkampf zu beteiligen.

Impressionen vom Wettkampf