Trainingslager – kein Ferienlager

Gleich nach dem Ferienbeginn trafen sich 33 Judoka und fünf Trainer am 20. Juli auf dem großen Parkplatz am Sportforum Hohenschönhausen. Mit einem großen Reisebus ging es in Richtung Ostsee. Das Ziel war die Insel Usedom, der Jugendferienpark in Ahlbeck, wo das Trainingscamp unseres Vereins bis zum 27. Juli stattgefunden hat.

Der Empfang war herzlich, immerhin gehören wir nun schon zu den Stammgästen. Unter den Teilnehmern gab es einige, die zum wiederholten Male die Reise in das Camp angetreten hatten und wussten, was sie hier erwartet. Für einen großen Teil war es das erste Mal und schon die Aussicht in Zelten untergebracht zu sein, war abenteuerlich und keinesfalls alltäglich. Dementsprechend war die Erwartungshaltung sehr unterschiedlich.

Das erfahrene Trainerteam, Manu, Janine, Frank, Marcus, Renee und Jörg hatten schon mal eine schwierige Aufgabe die Teilnehmer auf die Zelte aufzuteilen. Zwölf Mädchen und einundzwanzig Jungen im Alter von 7 – 17 Jahren, 8er Zelte, da war es gar nicht so einfach die Zeltteams zusammen zustellen.

Die große Breite in der altersmäßigen Zusammensetzung und die großen Unterschiede in körperlichen und sportlichen Voraussetzungen war eine Herausforderung. Dementsprechend lag das Augenmerk auf der Anpassung von Übungen, sodass alle Teilnehmer unabhängig von ihren körperlichen Voraussetzungen einbezogen werden konnten.

Das einwöchige Camp brachte junge Judoka zusammen, um gemeinsam zu trainieren und voneinander zu lernen und ihre Judotechniken zu verbessern.

Wenn für Judoka die Halle der eigentliche Trainingsort ist, gab es hier mit dem Strand, dem Wasser und dem Wald weitere ungewöhnliche Trainingsmöglichkeiten. Freiluftjudo am Strand und Training im Sand war für alle fordernd. Anschließende Badeeinheiten boten den entsprechenden Ausgleich zu den schweißtreibenden Übungen.

Neben den sportlichen Anstrengungen gab es hier auch viel Spaß und Freude.

Ein besonderes Highlight war der Sumo-Wettkampf, bei dem die Teilnehmer ihre neu erlernten Fähigkeiten in einer spaßigen und inklusiven Umgebung anwenden konnten. Diese Veranstaltung förderte nicht nur den Teamgeist, sondern auch das Verständnis für verschiedene Kampfsportarten

In Anlehnung an die Olympischen Spiele in diesem Jahr in Paris organisierten die Trainer eine “Mini-Olympiade” mit verschiedenen sportlichen Disziplinen. Hier waren Kraft, Schnellkraft, Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer gefragt. Die unterschiedlichen Disziplinen boten allen die Möglichkeit ihre Stärken auszuspielen.

Eine Waldralley im Kur- und Heilwald war eine weitere sehr unterhaltsame und spannende Aktivität. Geplant und durchgeführt wurde die Waldralley durch Paula Lang, unsere frischgebackene C-Trainerin  und den erfahrenen Judoka Tim Huarac. Die Teilnehmer mussten gemeinsam verschiedene Aufgaben und Herausforderungen meistern, was den Teamgeist stärkte. Alle beteiligten sich mit viel Einsatz und großer Begeisterung. Es war schön zu sehen, wie sich die Teams zusammenrauften und um die Lösung der Aufgaben rangen.

Die Jugendlichen lernten, wie sie einander unterstützen und ihre Stärken gemeinsam nutzen können.

Ein Grillabend, kleine Ausflüge in die Umgebung brachten weitere Abwechslungen und machten Spaß. Schließlich wollte jeder auch sein Taschengeld umsetzen, was den meisten auch gelungen ist.

Eine Herausforderung anderer Art war die Zeltordnung. Ohne die ordnende Hand der „Mama“ war es für viele schon eine echte Aufgabe die eigenen Sachen beisammen  zu halten. Den Spruch, „wer Ordnung hält, ist nur zu faul um zu suchen“ konnte man nicht unterstützen, denn auf engem Raum ist ein bestimmtes Maß an Ordnung notwendig, um sich in seinen Sachen zurecht zu finden. Der Ordnungs-Wettbewerb zwischen den Zelten forderte wieder den Teamgeist und die gegenseitige Unterstützung und eröffnete bestimmt für den einen oder anderen neue Horizonte.

Am 27. Juli ging es wieder zurück nach Berlin. Das Feedback der Teilnehmer war durchweg positiv. Viele betonten, dass sie nicht nur ihre Judofähigkeiten verbessert, sondern auch wertvolle Freundschaften über die Trainingsgruppen hinaus geschlossen haben.

Das wird sich auch bei folgenden Wettkämpfen beim gegenseitigen Unterstützen und Anfeuern positiv auswirken.

Das Trainingslager in Ahlbeck hat gezeigt, dass Judo ein idealer Sport ist, um Inklusion zu fördern und auch Trainingserfolge für alle zu erzielen.

 

 

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