30 Jahre Kampfsportschule im Klostergarten e.V.

Mit dem 27. Juli 1993 verbindet sich die Gründung der Kampfsportschule im Klostergarten e.V. (K.i.K.) in Marzahn. Frank und Katrin Kutzner, geborene Nawrath, Reinhard Bunk, Ralf Stets, Daniel Schrader und Michael Nawrath gründeten den Verein Kampfsportschule im Klostergarten e.V.
Der erste Standort war ein altes Gebäude mit einem Garten in der Marzahner Chaussee 204. Dieses und die davorstehenden Pappeln waren die Inspiration für unseren Vereinsnamen und das Logo. Seite an Seite mit dem Fitnessstudio „Fitness im Klostergarten“ widmete sich unser Verein vorwiegend den asiatischen Sportarten Judo und Sumo, war aber auch Heimstadt für Freunde des Kickboxens, Karate und der Selbstverteidigung.
Mit der verstärkten Nachfrage am Fitnesssport zog der Verein mit dem Studio „Body & Soul“ in das Le Prom, in die Märkische Allee. Im Jahre 2009 verlegte der Verein seinen Standort nach Berlin-Mitte, in die Franz-Mett-Sporthalle, in das frühere Domizil der Abteilung Judo der HSG Humboldt bzw. von Rotation Berlin und damit in vertraute Räumlichkeiten.
Gegenwärtig hat unser Verein ca. 450 Mitglieder. Davon sind etwa 80 Prozent Kinder und Jugendliche. Darüber hinaus pflegen wir Judo für Ältere und haben eine beachtliche Anzahl, ca. 60 Kämpferinnen und Kämpfer ü30.
Seit vielen Jahren betreiben wir Kooperationen mit Kindertagesstätten.
Der Gesundheitssport ist ein weiterer, noch relativ junger Bereich. Seit 2011 bieten wir Reha-Sport und Wirbelsäulengymnastik an der Grundschule am Planetarium und in der Franz-Mett-Sporthalle an.
Judosport
Gemessen an den Erfolgen gehört KiK zu den Kampfsport-Spitzenvereinen Berlins und darüber hinaus. Das belegen Meistertitel und Medaillengewinne von einst und jetzt – von den Kindern bis zu den Veteranen. Nachwuchs-Trainer, wie Günter Krüger, Jörg Dommel und Renee Wolf, waren selber erfolgreiche Sportler, die auf Meistertitel und Medaillen in ihrer sportlichen Laufbahn verweisen können . So zum Beispiel war Jörg Dommel, zweifacher DDR-Meister, gehörte zu dem in seiner leistungssportlichen Zeit 8 Jahre zum Nationalteam der DDR. Mit Günter Krüger, vierfacher Europameister, vierfacher DDR Meister, Gewinner zahlreicher internationaler Turnier und ehemaliger Landestrainer das Berliner Judo Verbandes, lernen die Kinder direkt von einem Meister des Sports.
Weitere erfolgreiche Sportler*Innen waren Fritzi Pörs, sie glänzte mit EM-Silber U17, Nicolas Gerlach wurde Dritter der U17-EM, die Bunk-Familie, Rico und Max, gewannen national und international Medaillen. Rico ist viermaliger Deutscher Meisters und sein jüngerer Bruder Max wurde Internationaler Deutscher U17-Meister. Katarina Hilger gehörte zum Nationalkader der Frauen, Nathaly Ghandour, war Dritte der Deutschen Meisterschaften 2014 und von 2015-2018 vierfache Gewinnerin beim Internationalen TUZLA-Cup. Einer unserer letzten Kaderathleten ist Janosch Hunfeld. Janosch gehörte zur Trainingsgruppe der Bundespolizei in Kienbaum und gewann bei nationalen und internationalen Turnieren und Meisterschaften Medaillen. Viele Jahre kämpfte er beim UJKC-Potsdam in der ersten Bundesliga. Im Moment liegt sein Schwerpunkt auf der beruflichen Entwicklung.
Die Reihe der Namen könnte mit vielen jungen Talenten fortgesetzt werden, die eine leistungssportliche Laufbahn mit dem Besuch der Sportschule, dem Schul- und Leistungssportzentrum Berlin, eingeschlagen haben. Wie in anderen Sportarten, wird nicht jeder Weltmeister. Es ist aber ein Beleg dafür, dass wir neben dem Breitensport auch Grundlagen für eine leistungssportliche Laufbahn legen können. Unter Leitung von Renee Wolf und Jörg Dommel wird dazu am Mittwoch und Freitag ein wettkampforientiertes Training angeboten.

Unsere Judo-Kinder erkämpften zahlreiche Berliner Meistertitel und Medaillen, was auch ein Verdienst der Trainer Henry Ballaschk (heute Landestrainer der weiblichen Jugend in Berlin), und dem leider zu früh verstorbenen Detlev Schlüter ist. Ihre Aufgaben haben inzwischen andere übernommen. Reinhard Bunk, Renee Wolf, Jörg Dommel, Gunter Uhlig, Antje und Burghard Günther, Günter Krüger, Janine Kurfürst, Manuela Krüger und viele andere gute Trainer und Trainerinnen trainieren unsere jüngsten mit viel Engagement und Spaß. Dabei können sie auch auf Erfolge verweisen. Eine recht beständige Mitgliederzahl bestätigt, dass es den Kids Spaß bereitet und sie gern zum Training kommen.

Zu unserem Vereinsleben gehört auch, dass wir Turniere organisieren und ausrichten. Neben Vereinsturnieren, insbesondere für unsere Jüngsten, richteten wir auch Sichtungsturniere des JVB aus. Die Berlin Open haben unseren Verein weit über die Grenze von Berlin bekannt gemacht Diese Tradition der vergangenen Jahre gilt es weiterzuführen.
Legendär und traditionell ist auch unser jährliches Trainingslager im Sommer. Früher in Klein Köris, heute in Ahlbeck, an der Ostsee, können unsere Jugendlichen Spiel, Sport und Spaß erleben und nutzen das gern.

Die Organisation des Trainingsbetriebes ist nicht immer einfach. Die Trainingsgruppen befinden sich an verschieden Standorten, besonders in Schulen im Prenzlauer Berg, Buchholz, Pankow, Marzahn, Friedrichshagen und Mitte.
Die reifere Jugend, Männer und Frauen, stellen in unserem Verein eine recht beachtliche Mitgliederzahl. Sie nahmen und nehmen aktiv an zahlreichen Wettkämpfen, nationalen, internationalen Meisterschaften teil und das sehr erfolgreich.
Der erfolgreichste ü30-Sportler unseres Vereins ist Klaus Peter Kostag. Er gewann allein 19 Medaillen, davon sechs Gold-, sieben Silber- und sechs Bronzemedaillen bei World- und European-Masters.

Ebenfalls sehr erfolgreich waren Klaus Lindner mit dreimal Worldmaster-Titeln, Reinhard Bunk, Worldmaster 2005 und  Vizeweltmeister Ü30. 2013. Weitere Worldmaster-Medaillen erkämpften Dr. Dieter Steinberg, Jürgen Pitt, Herbert Gerecke. und Burghard Luchterhand.
In der jüngeren Vergangenheit tritt der „Nachwuchs“ der ü30 mit Dieter Motzek-Jordan, Michael Traus, Werner Nötzel, Christoph Eckert, Martin Francke, Sven Weber, Alexander Kröckel, Ralf Mosebach, Sven Greifenberg, Astrid Machulik in die Fußstapfen der „Alten“. Bei Deutschen, Europa- und Weltmeisterschaften konnten auch sie schon einige Medaillen erkämpfen.

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Trainingslage Ü30 2022 in Kienbaum

Unser Verein war an der Entwicklung des Veteranensports  maßgeblich mit beteiligt. Die ersten Deutschen Meisterschaften der ü30, vorher Offene Deutsche Meisterschaften ü30, fand 2005 in Berlin statt und K.i.K. war der Ausrichter. Danach richteten wir 2009, 2012 und 2016 diese Meisterschaften wiederholt aus.

SUMO

Die Entwicklung des Sumo-Sports in Deutschland, Europa und der ganzen Welt verbindet sich auch mit unserem Verein. Über viele Jahre gehörten K.i.K.-Sumotoris zu den Spitzenathleten beim Sumo der Amateure.
Die Maxime „Judo tut gut“ sei schon immer ein Erfolgsrezept, sowohl für den Freizeit-, aber auch Nachwuchs- und Leistungssport. KiK-Sumotoris sind zugleich auch Judokämpfer, wie unser Geschäftsführer und Trainer Reinhard Bunk immer wieder betonte.
Im Amateur-Sumo Deutschlands hatte unser Verein die Vorreiterrolle übernommen. Reinhard Bunk, als Bundestrainer führte Jörg Brümmer zum ersten deutschen Schwergewichts-Weltmeister. Thorsten Scheibler folgte ihm in der Open-Kategorie, und Peer Schmidt-Düwiger darf für sich verbuchen, der erste Weltmeister der WM des neuen Jahrtausends in der 85-kg-Klasse zu sein. Für KiK war beim Mannschafts-WM-Titel 2000 auch Lars Becker, Alexander Czerwinski aus Rostock in Aktion. Martin Schmidt, einst Europameister, Olympiastarter und Kano-Cupsieger sowie viele Jahre Mister Bundesliga, ist aus unserer Judo-Abteilung hervorgegangen.

 

 

Kita-Sport

Seit vielen Jahren bietet Maribel Sollorz in der Franz-Mett-Sporthalle mehrmals in der Woche Kindergartenkindern die Möglichkeit sich sportlich zu betätigen.  Sie betreuen zwei Kitas, was inzwischen eine sehr gefragte Kooperation ist.

30 Jahre Kampfsportschule im Klostergarten wäre ohne einen gut arbeitenden Vorstand nicht möglich. Insofern möchten wir uns bei allen bedanken, die hier ihren Beitrag geleistet haben und heute noch leisten. Ein besonders großes Dankeschön geht an Reinhard Bunk, BUNKI, einer der Gründungsmitglieder, jahrelanger Sportwart, Trainer, Ehrenpräsident und heute noch mit geschäftsführenden Aufgaben betraut und Gunter Uhlig, seit 1999 Mitglied im Vorstand. Die beide haben viel für den Verein getan und sind auch heute noch mit ganzer Kraft dabei
Auch unser Präsident Martin Francke und Kassenwart Falk Scherf verdienen Anerkennung. Immerhin werden beide seit 2009 immer wieder von den Mitgliedern gewählt. All das zeugt von einer soliden Basis und Kontinuität in der Vorstandsarbeit.

Ehren-Galerie unseres Vereins

Es soll in der Welt weit über 100.000 Hall of Fame geben, nicht nur im Sport. Wir brauchen einen so hochtrabenden Begriff nicht, unser Ehrenmitglieder haben sich ihren Ruhm zwar auch verdient, aber sie finden in unserem Verein einen Platz in der Galerie, in der allerdings genau das verwirklicht wird, was in der Präambel der „Hall of Fame“ des deutschen Sports steht: „Die Meister des Sports werden erst Vorbild, wenn sich ihr Können mit charakterlichen Qualitäten und positiven sozialem Verhalten verbindet.“
Das Septett – Joachim Schröder, Helmut Bark, Andreas Hempel, Klaus Lindner, Manfred Birkholz, Michael Paul und Reinhard Bunk– unserer Galerie, entspricht genau diesem Grundsatz.

Joachim Schröder
Er gehörte zu den erfolgreichen DDR-Judokas der Anfangsjahre, war 1965, 1966 und
1967 EM-Dritter und 1968 DDR-Meister.

 

Helmut Bark
Er war der Nestor (8. Dan), war in den 1950er Jahren viermal DDR-Meister, dann int.
Kampfrichter und Dan-Beauftragter. Er ist heute noch Mitglied der
Auszeichnungskommission des Berliner Landesverbandes.

 

Andreas Hempel
Er ist der Sohn des erfolgreichsten DDR-Nationaltrainers Henry Hempel (9. Dan),
war Mitglieder der DJV-Juniorenauswahl und ist jetzt ein Kampfrichter mit Weltruf.
In Paris bestritt er Ende August 2011 seine 7. WM als Referee. Bei zahlreichen EM und
bei Olympia amtierte er ebenfalls. Vom Berliner Verband wurde er vor seiner Abreise
nach Paris mit dem 5. Dan geehrt. Nach Beendigung seiner Aktiven Kampfrichterlaufbahn
ist er als  EJU Referee Commissioner  tätig.

 

Klaus Lindner
Er war 1958 DDR-Meister und in den letzten Jahren dreimal Worldmaster der Veteranen.
2023 feiert  “Linde”  70 Jahre Judo .

 

Manfred Birkholz
Er galt einst als das Supertalent, war 1968 DDR-Meister, dann aber im DTSB in Ungnade
gefallen, weil die Eltern im anderen Deutschland wohnten.

 

Michael Paul
Er schaffte es zwar „nur“ zum DDR-Vizemeister, wurde aber dennoch zu
Europameisterschaften nominiert, bevor er sich als Trainer um den Nachwuchs kümmerte.
Er war zudem einmal Worldmaster der Veteranen.

Reinhard Bunk

Gründungsmitglied des Vereins, Trainer, Ehrenpräsident
sportliche Erfolge als Kämpfer und Trainer: Spartakiadesieger, mehrfacher DDR-Mannschaftsmeister, 2005 Worldmaster und 2013 Vize Worldmaster Ü30,
führte 9 Jahre als Bundestrainer Sumo KiK-Sportler zu mehreren EM- und WM-Titeln.